Förderbereiche

  Autistische Kinder orientieren sich besonders gern und intensiv über den Sehsinn und verschaffen sich häufig visuelle Reize. So intensiv sie diesen Sinneskanal benutzen, so gering sind manchmal ihre Fähigkeiten zur optischen Differenzierung. In der Therapie wird daher mit den Kindern geübt:   Dinge nach Form, Farbe, Größe sortieren Gleiches zu Gleichem ordnen Muster nachlegen oder fortsetzen Augen und Hände in Beziehung zueinander bringen (Auge-Hand-Koordination) sich an Gesehenes erinnern (Memory, Kim-Spiel)   Über das eher passive Berührtwerden hinaus ist es für einen autistischen Menschen wichtig, auch auf einem höheren, kognitiven Niveau taktile Reize kennen zu lernen, zu differenzieren und danach zu handeln. Folgende Übungen können solche Erfahrungen vermitteln: Berühren von unterschiedlichen Oberflächen Arbeiten mit verschiedenen Stoffen wie Kleister, Farbe, Sand, Naturmaterialien, Papier,Folien Unterscheiden von Gegenständen aus einem Tastsack (Gegenstände, Formteile, Klötze mit unterschiedlicher Oberflächenqualität) Verbale Differenzierung von Berührungseigenschaften, Verstehen und Benennen von hart – weich, kalt – warm, glatt – rau etc. Viele autistische Kinder haben ungewöhnliche Vorlieben (oder Abneigungen) beim Riechen und Schmecken. Insbesondere wenn Probleme bei der Nahrungsaufnahme (beispielsweise Verweigerung bestimmter Lebensmittel) auftreten, wird mit den Kindern zunächst ein Riechprogramm durchgeführt, bei dem sie lernen, mit Gerüchen umzugehen, sie zu akzeptieren und zu differenzieren. Anschließend werden den Kindern unterschiedliche Geschmacksqualitäten angeboten, so dass sie die Möglichkeit haben, ihr Geschmacksspektrum zu erweitern und neue Nahrungsmittel auszuprobieren. Gerade beim Hören treten bei autistischen Menschen oft Probleme auf, indem sie über- oder unterempfindlich auf Geräusche reagieren. Sie reagieren aversiv auf bestimmte Geräusche (Mixer, Staubsauger) oder führen sich durch ständiges Klopfen, Summen oder Schreien intensive Hörreize zu. Sie können manchmal nicht unterscheiden, zu welchem Gegenstand ein Geräusch gehört, von wo es kommt, oder können Hintergrundgeräusche nicht ausblenden. Es wird daher mit den Kindern beispielsweise an folgenden Schwerpunkten gearbeitet: Geräusche diskriminieren und zuordnen aufmerksam werden für spezifische Geräusche aus der Umwelt Lärm machen und ertragen Sprachlaute diskriminieren einfache Aufforderungen verstehen und befolgen